Am 8. März, dem internationalen feministischen Kampftag, hatte ein großes Bündnis feministischer Gruppen zu dezentralen Aktionen und Streiks in ganz Köln aufgerufen. Stadtweit gab es (corona-konforme) Aktionen, Kunstperformances und Kundgebungen unter dem gemeinsamen Motto:
Das gute Leben für alle erkämpfen! Solidarisch. Feministisch. Gemeinsam.
In Nippes, auf dem Wilhelmsplatz, gab es um 15 Uhr eine Kundgebung zur Situation erwerbsloser und von Armut betroffener Frauen. Aufgerufen dazu hatte das Bündnis Lila in Köln, zu dem auch unser Verein Frauen gegen Erwerbslosigkeit gehört.
Frauen sind in besonderem Maße von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. Viele sind mehrfach belastet, durch fehlende Kinderbetreuung, Homeschooling in kleinen Wohnungen, evtl. Familien-Quarantäne oder Pflege von Angehörigen. Viele haben ihre Jobs verloren, darunter viele Minijobberinnen ohne Anspruch auf Kurzarbeitergeld , ALG I oder Ausfallentschädigung. Familiäre Konflikte und häusliche Gewalt nehmen zu. Insbesondere Frauen mit Zuwanderungsgeschichte und nicht ausreichenden Sprachkenntnissen sind auf Unterstützung angewiesen. Der Zugang zu aktuellen Informationen und medizinischer Versorgung ist erschwert. Es fehlt es an notwendigen Ansprechpartner*innen in Behörden, Institutionen, bei Rechtsanwält*innen, Schulen oder Kitas. Geflüchtete Frauen sind in den Gemeinschaftsunterkünften besonderen Risiken und Belastungen ausgesetzt.
Die Kundgebung war auch eine Solidaritätsaktion für Frauen gegen Erwerbslosigkeit e.V.und die fehlende Finanzierung unserer offenen Erwerbslosenberatung.
Um 19 Uhr fand dann die zentrale Abschlusskundgebung auf dem Rudolfplatz statt
Beratung für erwerbslose Frauen muss bleiben!
Frauen haben ein Recht auf eine unabhängige, interkulturelle und gendersensible Beratung!
Für den Erhalt der unabhängigen Frauenprojekte!